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Donnerstag, 23. Oktober 2008

Beständig innovative Früchtebrötchen

Heute war zur "Werbewoche" die "Berner Werbezeitung" beigelegt. Berner Werbung, alles andere ist Beilage? Nicht ganz. Neben den üblich bekannten Berner Werbeagenturen ist unteranderen auch eine Agentur F. aus W. bei Bern mit Kolumne und Inserate mit von der Partie.

Der Inserate-Text hat mich beim akribischen lesen nun doch etwas stutzig gemacht:

"Vom Radio- und Medienmachern 1985 gegründet, ist F. heute in der Werbe- und Webagenturenszene im Espace eine der bekanntesten Marken."

Nun, Bescheidenheit war nie der Werber Zier. Das ist doch etwas hochgegriffen was das Thema "Web" angeht. Da kommen wir spontan andere gewichtigere Marken in den Sinn: Maxomedia, New Impact, orange8, Unic um nur ein paar davon zu nennen. Viele sind bereits seit über 10 Jahren erfolgreich im Bereich interaktiver Medien tätig und positionieren sich als ernst zu nehmende Alternative zu klassischen Agenturen. Und was die Zukunft bringt habe ich ja schon umfassend vorauszuahnen versucht.

Und der CD ist nicht zu bremsen:
"Ich glaube es ist unser Kämpferherz - wir wollen... die Kundenerwartungen übertreffen. Und: wir segeln grundsätzlich auf der Höhe des technologisch sinnvoll machbaren."
Was heisst das für die aktuelle Werbemarkt-Situation: (Jetzt kommts):

Trend Eins: gute Firmen ersetzen statische Websites durch CMS-Lösungen.

Trend Zwei: Moving Brands, digital bewegte Marken. Internet und Multimedia sind heute das Fundament aller Kommunikationsmassnahmen.

Zu Trend Eins: Was machen wir den bereits seit 10 Jahren? Das ist sicher kein Trend sondern schon längst gang und gäbe, dass "gute Firmen" dynamische Websites einsetzen.

Zu Trend Zwei: Was machen wir den bereits 10 Jahren, spätestens seit Web2.0? Das ist sicher auch kein Trend sondern schon längst "status quo".
Hier stellt sich nur die Frage, warum die Werber aus W. bei Bern ihre eigene Website in ein frameset gepackt haben? Noch wie was von "landing pages" gehört? Ich denke nein... ach ja... darum suchen auch Web-Programmierer für 50-80% für "gängige Webprogramme" wie Typo3, Joomla und Flash-Animationen... no comment!

Mal ehrlich, mich nerven diese Worthülsen gewaltig und ich kann diesen "Digital Ignorants" nichts mehr abgewinnen. Genau solche Werber machen den Markt "kaputt" weil sie auch gerne ein grosses Stück vom Online-Kuchen haben möchten, aber das Marktpotential gar nicht verstehen resp. verstehen können. Die oben aufgeführten Aussagen bestätigen dies nur allzu offensichtlich.

Mein Fazit: Ihr werdet nie die Sprache der "Digital Natives" sprechen, nicht weil ihr sie nicht lernen könnt, sondern weil ihr sie nicht verstehen werdet.

Montag, 20. Oktober 2008

Werbeagenturen im Sturzflug?

Drei Trends verheissen klassischen Werbeagenturen eine trostlose Zukunft.

  1. Jeder der sich an die eine oder andere Rezession erinnern mag, weiss: Die Werbebudgets sinken immer zuerst. Wir erinnern uns ans letzte Tief: 2003 ging es vielen Agenturen sehr schlecht. Einige Agenturen gingen ein, andere schrumpften zur Unkenntlichkeit. Aber die aktuelle Krise wird die klassischen Werbeagenturen noch härter treffen. Denn die meisten Agenturen werden nicht nur Budgetkürzungen hinnehmen müssen, sondern …


  2. ... gleich ein Viertel ihrer Kundschaft verlieren. Das internationale Beratungsunternehmen Sapient hat nämlich in einer europäischen Untersuchung auch 100 Schweizer Unternehmen befragt, ob sie mit der digitalen Kompetenz ihrer Werbeagentur zufrieden seien. Nicht wirklich, sagten 90 % der Befragten, und jedes vierte Unternehmen wollte sich deshalb in den nächsten 12 Monaten nach einer anderen Agentur umsehen oder hat sich schon entschieden. Also verlieren potenziell 90 % der Agenturen 25 % ihrer Kunden. Ja ich weiss, dass man Stats nicht einfach so hochrechnen darf.

    In Deutschland sind 90 % der Auftraggeber mit dem Digital-Know-how ihrer Agenturen zufrieden, so die Studie. Warum ist das in der Schweiz nicht der Fall? Entweder war bisher die Nachfrage nach digitaler Werbung bei Schweizer Agenturen so gering, dass sich der Aufwand nicht lohnte, das entsprechende Know-how mühselig anzueignen. Oder die Agenturen haben es erfolgreich geschafft, ihren Kunden digitale Ambitionen zum Erhalt der eigenen Profite immer wieder auszureden (was ich persönlich als naheliegendste Erklärung erachte).

    Seit über 10 Jahren gibt es Internet-Veranstaltungen, an denen digitales Know-how kostengünstig oder gratis abgegeben wurde. An diesen Veranstaltungen trifft man allerlei Leute, aber eigentlich nie sogenannte Werber, während deren Kunden aber aufmerksam in den Reihen sitzen und zuhören. Kein Wunder wenn man nun die Studie liest...



  3. Der Verlagerung der Budget von Off- Richtung Online bei Werbeausgaben fängt nun in der Schweiz definitiv an stattzufinden. Die oben erwähnte Studie erwartet im nächsten Jahr einen Online-Zuwachs von 42 %. Verglichen mit dem trendbestimmenden nahen und fernen Ausland herrscht in der Schweiz ja noch gewaltiger Nachholbedarf. Ich glaube, da sind wir bloss etwas langsamer... aber es kommt.


Drei Grafiken und gestellte Fragen der Studie, die Trend Nr. 2 und 3 veranschaulichen:

Q1: How confident are you that your current agency is well poised to take your brand through challenges and opportunities of interactive advertising and marketing media?




Q 2: Have you switched agencies in the last twelve months, or plan to in the next twelve months to an agency with greater knowledge of digital media?


Q 3: Are you interested in leveraging public and private virtual communities (e.g. social networking sites) to understand more about your target audience?



(Quellen: Werbewoche, Persönlich)

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Finanzkrise als Chance für die Online-Marketing Industrie

Gestern titelte persoenlich.com in seinem Newsletter über die Finanzkrise wie folgt:

"Diese Krise wird die Medienlandschaft verändern" Im Sommer sprach man an Branchentreffen noch von wachsenden Werbebudgets. Mit der Finanzkrise hat sich die Stimmung dramatisch gewandelt. Der Höhenflug der letzten Jahre scheint ein abruptes Ende zu finden. Die Finanzkrise wird die Schweizer Medien- und Werbewirtschaft erfassen, an dem zweifelt niemand. Die Branche spricht gar von einem “Déjà Vu” und meint damit das Jahr 2001. “persoenlich.com” hat sich mit Branchenvertretern unterhalten und versucht die Folgen der Krise abzuschätzen."

Gerade hier sehe ich eine Chance für unsere Online-Marketing Industrie, dass sich die Verantwortlichen gerade jetzt einmal überlegen, ob sie weiterhin viel Geld in die klassischen Medien (Print, TV, Radio, Aussenwerbung etc.) investieren möchten, oder sich eben doch einmal mit den vielen wirkungsvollen und auch kostengünstigeren Instrumenten des Online-Marketings beschäftigen möchten - sprich das Medium Internet als ein wichtiges Instrument in ihrem Marketing Mix von seinem "Mauerblümchen-Dasein" endlich zu erlösen.

Vielleicht ist das ja jetzt gerade die Chance, dass sich auch die vielen Digital Immigrants endlich einmal bewusst werden, dass es immer mehr Digital Natives gibt, welche über die klassischen Kanäle immer weniger erreichbar sind.