Freitag, 28. November 2008

Detroit: Eine Stadt vor dem Untergang

Es ist nun 10 Jahre her, als ich alleine meine erste USA-Reise angetreten habe. Meine erste Destination war Detroit. Ihr werdet euch sicher fragen: «Das ist ja wohl nicht dein Ernst». Ich weiss Freunde, es gibt sicher andere Traum-Destinationen wenn man an die USA denkt. Jeder will mal nach New York shoppen gehen, nach San Francisco mit Blumen im Haar Hippies treffen oder einfach nach Miami den Latino-Groove geniessen.

Aber ich flog nach Detroit. Nun das Ganze hat eine ganz einfache Erkärung: Ich bin ein grosser Fan der Detroit Tigers und wollte das Team unbedingt im alten und historischen Tigers Stadium an der Ecke Michigan Avenue und Trumbull Boulevard im Gebiet Corktown spielen sehen. Das Tiger Stadium, auch einfach «Corner» genannt besuchte ich übrigens 3 mal (Oriols vs. Tigers), und bekam auch sonst viel von der alten Motor-City mit, da ich die Stadt meistens zu Fuss erkundete. Ich kam auch in Gegenden, wo es mir manchmal doch etwas unheimlich wurde, der «dark side» von Motown sozusagen, aber nie wirklich in Gefahr zukommen ausgeraubt zu werden. Mit meinen blauen Original-SWAT-Team-Cargo-Pants, meinem Detroit Tiger Dugout Jacket und meinem Tigers Home Jersey sowie Home Cap sah ich sowie so aus wie einer von D12... D-Pride eben.

Ich liebte diese Stadt und es fühlte sich irgendwie an wie «nach hause zu kommen». Auch die Gegend rund um Detroit, die Wälder und Seen hatten einen ganz spezielle Wirkung auch mich. Ich fuhr zum Teil planlos, stundenlang durch die Gegen und genoss die stets neuen Eindrücke die pausenlos auf mich wirkten. Es kam mir vor, als kannte ich Michigan aus meinem früheren Leben.

Umso trauriger macht es mich, dass im Zuge der Finanzkrise und der anhaltenden Krise der Automobilindustrie, eine so stolze Stadt von der einstmal eine Weltrevolution ausging, heute vor dem Untergang steht und kurz davor ist dicht zu machen. Die Bilder sprechen für sich und meine Gedanken dazu auch.



Das Herz von Motor City. Von Detroit ging einst eine Weltrevolution aus. Henry Ford entwickelte hier sein Model T. Die Stadt wurde in den Goldenen Zwanzigern zu einer der bedeutendsten Industriemetropolen der Welt und war noch jahrzehntelang eines der wichtigsten Zentren der US-Wirtschaft. Hier zu sehen: Die Downtown mit den am Detroit River gelegenen Wolkenkratzern



Die Vergangenheit verblasst. Die Werbetafel nahe dem GM-Hauptquartier erinnert an die «ruhmreiche Vergangenheit» und verspricht eine «aufregende Zukunft». In Detroit regierten lange Zeit die Grossen Drei - Ford, General Motors und Chrysler. In den sechziger Jahren lag ihr Marktanteil auf dem amerikanischen Automarkt bei 90 Prozent. Nun ist es gerade noch die Hälfte. 

Mit dem Straucheln der Automobilgiganten in den Siebzigern verloren immer mehr Arbeiter ihren Job. Die Kriminalität nahm zu, Detroit erlebte einen rasanten Bevölkerungsschwund. Motown wurde zum Paradebeispiel für den Zerfall der inner cities.



Ruinen für die Ewigkeit. Gebäude des Autoherstellers Packard in Detroit: Schon in den fünziger Jahren ging das Unternehmen Pleite - doch die verfallene Ruine der Fabrik verschandelt bis heute die Stadt.



Diese Detroiter Autofabrik ist wegen des bröckelnden Absatzes geschlossen. In den vergangenen Jahren haben GM, Ford und Chrysler zahlreiche Werke in der Region dicht gemacht. Während die Autoregion Michigan starb, bauten Konkurrenten wie Toyota, BMW oder VW im Südosten der USA eine Fabrik nach der anderen



Verwaiste Viertel, brennende Häuser. Bis in die vierziger Jahre stieg die Bevölkerungszahl auf fast zwei Millionen. Heute leben in Detroit, hier eine Strasse in der Downtown, noch 900'000 Menschen, ganze Bezirke sind verwaist. Desillusionierte Jugendliche ziehen an Halloween durch die Geisterviertel und zünden während der «Devil's Night» leerstehende Gebäude an. Seit Jahren verhängt Detroit in den Nächten Ende Oktober für Minderjährige eine Ausgangssperre. Im Rahmen der Kampagne «Angel's Night» bewachen jedes Jahr rund 50'000 Freiwillige unter dem Motto «Adopt-a-House» leere Gebäude



Eine Stadt macht dicht. Zugenagelte Geschäfte gehören in Detroit zum Stadtbild. Nicht nur Autohändler und Zulieferer sind betroffen, sondern auch Coffeeshops, Einkaufszentren oder Mediziner. Lange Zeit galt Detroit als ein Traumziel niedergelassener Ärzte - weil jeder GM-Mitarbeiter eine kostenlose Krankenversicherung besass.



Autos, die niemand mehr will. Jahrzehntelang hat Detroit auf grosse Motoren und Pickups gesetzt und die Kompaktklasse der japanischen und europäischen Konkurrenz überlassen. Das rächt sich jetzt: Wegen der Rezession und des zeitweise hohen Spritpreises sind die Absätze von SUVs teils um bis zu 60% eingebrochen.



Einer Stadt geht der Sprit aus. Bei Dieselfahrzeugen haben die Grossen Drei fast nichts im Angebot. Lange war das egal, denn Ölbrenner wurden in den USA als schmutzig und laut verschmäht. Das Diesel-Image war so schlecht, das Mercedes Anfang der Achtziger aufgrund mangelnder Nachfrage den Export stoppte. Inzwischen sind Selbstzünder wegen des geringen Verbrauchs der Renner. Deutsche Hersteller haben Verkaufsoffensiven gestartet. Die Dieselversion des VW Jetta wurde in den USA gerade zum «Green Car of the Year» gewählt.



Endstation für Detroits Züge. Im Zweiten Weltkrieg war die 1913 erbaute Michigan Central Station eine logistische Notwendigkeit, denn die Grossen Drei produzierten für das US-Militär und anfangs auch für die Wehrmacht. Aber der Bahnhof für sein späteres ziviles Leben zum Scheitern verurteilt - keiner der Planer erahnte seinerzeit den schellen Siegeszug des Automobils. Rund um das neoklassizistische Gebäude wurden deshalb keine Parkplätze gebaut. Mit dem Ausbau des Strassennetzes in und um Detroit wurde der entgültige Niedergang der Michigan Central Station besiegelt, welche nun mehr als verlassene Ruine ihr Dasein fristet.



Museum wider Willen. Die Ausfallstrasse Michigan Avenue, die direkt zum Ford-Konzernsitz in Dearborn führt, ist heute eine Art Freilichtmuseum mit Relikten der untergegangenen automobilen Hochkultur. Blätternde Fassaden, verlassenen Werkstätten und von der Insolvenz bedrohte Autohändler wechseln sich ab. Nachlässe von mehreren tausend Dollar, Tankgutscheine und üppige Sonderausstattungen ohne Aufpreis sollen den Kunden zum Kauf unzeitgemässer Karossen verleiten.



GMs neue Heimat. Einen Neuanfang für die Detroiter Downtown sollte das Renaissance Center einleiten. Der 1977 eröffnete Komplex aus sieben Wolkenkratzern mit bis zu 221 Metern Höhe ist heute das grösste Gebäude der Stadt und beherbergt die neue Konzernzentrale von GM. 

Die Wiedergeburt blieb allerdings aus - und kürzlich wurde bekannt, dass der klamme GM-Konzern über einen Verkauf seines Hauptquartiers nachdenkt.

Bleibt nur zu hoffen, dass die Detorit Tigers diese Krise überstehen und endlich wieder einen «World Series Title» nach Hause holen, um den Menschen etwas von dem Gefühl der «good ol' times» zurückgeben können und auch den Mut, niemals aufzugeben. D-Pride 4ever!

Dienstag, 11. November 2008

Japanisches Infographik Video: Ensuring the Future of Food

Ein informations-grafisches und isometrisches SIMS-Style Video, welches vom Japanese Ministry of Agriculture, Forestry and Fisheries (MAFF) produziert wurde, zeigt einige komplexe Belange rund um die Zukunft der Nahrungsmittelbeschaffung von Japan.

Die Themen beinhalten die Höhe der importierten Nahrung von anderen Länder, das Problem vom wechselnden Gewohnheiten der Nahrungsaufnahmen und die Überalterung der japanischen Bauern und mehr.

Es ist meiner Meinung nach sehr gelungen! Der Weg wie die Probleme dargestellt werden ist wunderbar und sehr einfach zu verstehen. Es ist fast wie ein "Wii-Game der Wirtschaft". Keep it up, Japan!

Donnerstag, 6. November 2008

Election Map 2008: Die Details

Viele auf unserem Planeten haben auf einen Wahlsieg von Barack Obama gehofft und wurden von den "vernünftigen" US-Bürger nicht enttäuscht.

Das Bush-Debakel hinterlässt eine zerschmetterte republikanische Partei. Für John McCain (ein fairer Verlierer notabene) und Palin ist die Zeit der Abrechnung gekommen. Selbst in konservativen Medien wie FoxNews wird inzwischen offen die Frage thematisiert, wie kompetent Palin für ihren Posten wirklich war und schonungslos berichtet, wie erbittert in der Partei ihretwegen gestritten wird.Viel wurde bereits über diesen Wahlkampf im Vorfeld geschrieben.

Auch ich habe mich dazu hinreissen lassen. Es ist auch kein Wunder bei solch polarisierenden Kandidaten. Mich hat aber nach der Wahl interessiert, in welchen Bundesstaaten Obama am meisten Stimmen geholt hat und in welchen am wenigsten.

Hier nun die Hitparade:
District of Columbia - Obama 92,9 % (210'403) / McCain 6,5 % (14'821)
Oklahoma - Obama 34,4 % (502'286) / McCain 65,6 % (959'645)

Interessant ist die Tatsache, dass Obama in John McCains "home state" Arizona mit nur 8,6 % Stimmen im Rückstand liegt. Das knappste Resultat wurde in Missouri erreicht mir 49,3 % für Obama und 49,5 % für McCain, oder mit nur einem Vorsprung von 5'868 Stimmen für die Reps.

Wenn ihr selber noch ein bisschen nachforschen wollt, dann finder ihr hier eine sehr gelungene Election Map. (unbedingt auf die Staaten klicken um mehr Details zu erfahren).

Mittwoch, 5. November 2008

Yes we can! Thank you America!

Congratulations Mr. President Barack Obama! Change is coming.

Montag, 3. November 2008

GOTCHA: Ganovenjagd auf der Überholspur

Es ist eine Tatsache, dass Soldaten, Feuerwehrmänner und sogar "Pösteler" meistens mit Spezial-Fahrzeugen umherkurven um ihren Dienst zu leisten. Spontan kommen einem hier der 6x6 Pinzgauer oder der Hummer in den Sinn. Letzterer hat sich auch als Serienmodell für den "alltäglichen" Gebrauch durchgesetzt. It's a jungle out there, baby!

Eine Ausnahme bilden hier seit jeher die Autos der "Freunde und Helfer".
Nur die Polizei geht fast überall in Familienkutschen auf Patrouille, welche je nach dem für das 3-fache des Anschaffungspreis umgerüstetet werden. Dies ist in der Schweiz der Fall und auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Eine US-Firma plant jetzt Abhilfe - mit einem für Ordnungshüter massgeschneiderten Streifenwagen.

Cineasten mögen sich erinnern: Als Elwood Blues seinen Bruder Jake mit einem ausgemusterten 74er Dodge Monaco der Mount Prospect Police vom Gefängnis abholte, war der wenig begeistert. Aber Elwoods Argumente sprechen für sich:
It's got a cop motor, a 440 cubic inch plant, it's got cop tires, cop suspensions, cop shocks. It's a model made before catalytic converters so it'll run good on regular gas. What do you say, is it the new Bluesmobile or what?
Nun, nicht jeder Officer hat auch ein "Bluesmobile" oder...? Da kann der Sheriff noch so grimmig schauen, eine automobile Autorität ist er im Ford Crown Victoria oder Chevrolet Malibu auch mit Blaulicht und Rammbügel nicht immer. Obwohl die angeschnallte Shot-gun auf der Beifahrerseite einem schon Respekt einflösst.

Die US-Firma Carbon Motors aus Detroit plant nun nichts Geringeres als den perfekten Streifenwagen. Statt wie bisher ein Serienmodell bloss umzurüsten, will diese ein massgeschneidertes Auto bauen, das perfekt für den Kampf gegen Gesetzesbrecher gerüstet ist.

Und der ist meiner Meinung nach gelungen; hässlich, kantig und agressiv. Was meint ihr zu den vorerst noch am Computer erstellten Bilder?







United Countries of Baseball

Die Baseball-Season 2008 ist zu Ende, die Phillies aus Philadelphia haben alles gewonnen und ich muss wieder bis zum Frühling warten bis die nächsten 162 Spiele der "boys of summer" starten.

Ich hoffe, dass meine Tigers aus Detroit in der nächsten Saison besser vom Fleck kommen und es den Phillies gleich tun werden: Auch die Tigers warten seit 24 Jahren auf einen erneuten Gewinn der World Series. Nächstes Jahr wäre es das 25'igste. Ein gutes Omen, bei den Phillies hat es auch so lang gedauert (28 Jahre), und das wäre doch ein Jubiläum, oder?

Für alle Nicht-Baseball-Kenner hier ein Plan, welcher euch sehr schön gestaltet, die Team der nordamerikanischen Ligen zeigt (American und National, welche Teams in welcher Liga spielen findet ihr hier).

Montag, 27. Oktober 2008

A little Baseball history

Die Philadelphia Phillies haben das vierte Spiel der amerikanischen Baseball Worldseries gewonnen. Gegen die Tampa Bay Rays können sie heute Nacht vor heimischem Publikum "Weltmeister" werden.

Gleich vier Homeruns gelangen den Phillies, die sich sich gegen die Rays klar und deutlich mit 10:2 durchsetzten. Philadelphias "starting pitcher" Joe Blanton gelang dabei ein besonderes Highlight und schrieb Baseball Geschichte: Er ist seit 34 Jahren der erste Pitcher, der in den World Series einen Homerun schaffte. Ryan Howard schlug den Ball gleich zweimal über die "outfield fence" , Jayson Werth ein weiteres Mal.

Normalerweise ist es doch ein aussergewöhnliches Erlebnis, wenn ein Pitcher ein Homerun schlägt. Pitcher sind eigentlich dazu "verdammt" den Ball möglichst schnell und fies zu werfen, d.h. sich auf das Werfen und nicht auf das Schlagen zu konzentrieren.


In der American League kommen die Pitcher überhaupt nicht zum schlagen. Für sie schlägt ein sogenannter "designated hitter" (nicht zu verwechseln mit einem "pinch hitter"). Und wenn dann ein Pitcher doch mal einen über die "outfield fence" schlägt, dann ist das doch ein Spielhöhepunkt und wenn dies in den Worldseries passiert dann eben umso mehr.


Joe Blanton schlägt im 5th inning einen Homer

Als Baseball-Fan und formals aktiver Spieler, liefere ich euch hier natürlich noch die Stats der Pitcher die in Worldseries einen Homer geschlagen haben, gleich mit:
Hurl and Slug (werfen und schlagen)
YearPitcherTeam
2008Joe BlantonPhillies
1974Ken HoltzmanAthletics
1970Dave McNallyOrioles
1969Dave McNallyOrioles
1968Bob GibsonCardinals
1968Mickey LolichTigers
1967Jose SantiagoRed Sox
1967Bob GibsonCardinals
1965Mudcat GrantTwins
1958Lew BurdetteBraves
1940Bucky WaltersReds
1926Jess HainesCardinals
1924Rosy RyanGiants
1924Jack BtleyGiants
1920Jim BagbyIndians

Die Antwort vom "Caribou Barbie"

Wie ihr euch erinnern könnt, hab ich in einem früheren Post über die "horrenden" Ausgaben des RNC für Kleider und Make-up der Vizepräsidentschaftskandidatin der Republikaner geschrieben.

Das "Caribou Barbie" hat euch jetzt neun Tage nach dem Bekanntwerden der Shopping-Trips eine lange und umfassende Antwort geliefert. Ihre "kluge" Verteidigung wird garantiert sicherstellen, dass die Story noch ein paar Schlagzeilen liefern wird.


ps. Momentan tritt Sarah Palin wieder in Jeans auf.

Sonntag, 26. Oktober 2008

Obamarama

Der Pentagram-Designer Michael Bierut hat ein Plakat für die Initiative der Demokraten Artists for Obama entworfen, das wahrscheinlich nie offiziell abgesegnet werden wird. Das 100 x 66 cm grosse Poster zeigt die Namen der 50 Bundesstaaten in "obamaisierter" Schreibweise.




Neben der offiziellen Poster der "Artist for Obama" gibt es eben auch viele inoffizielle aber bei weitem nicht minder weniger kreative Ideen. Eine solche ist bereits im März dieses Jahres entstanden, als Obama un Clinton noch zusammen um die Kanditatur des Amtes gekämpft haben.

Der fühere Cast-Member Tracy Morgan hat in der Comedy-Show "Saturday Night Live" hierfür den Stoff geliefert.

Hier ist nun das inoffizielle Wahlkampfplakat:


Das "Original": Tracy Morgan als Inspirationsquelle für das oben gezeigte Plakat, mit unerreichten Antwort auf Tina Fey's früheren Kommentar betreffend Hillary Clinton:




SNL ist übrigens sehenswert, da die (US-Wahlkampf) Polit-Parodien einfach unerreicht sind. Vorallem weist Tina Fey als "Sarah Palin" mit derselben eine fast unheimlich verwechselbare Ähnlichkeit auf und ist einfach zum "schreien" . Ist "Sarah Palin" in Wikrlichkeit Tina Fey oder umgekehrt?






Meine Ratschlag an die lieben US-Bürger: Vote for change vote for black

Freitag, 24. Oktober 2008

Viral: Mac vs. PC

Hat was von West Side Story. Wer kein Blut sehen kann, sollte sich vielleicht nur den Anfang anschauen und dann BITTE DIE AUGEN SCHLIESSEN. Dieses Viral ist vom Inhalt und den Details her lustig, aber vielleicht doch etwas zu "splatter". Was meint ihr dazu?


Donnerstag, 23. Oktober 2008

Beständig innovative Früchtebrötchen

Heute war zur "Werbewoche" die "Berner Werbezeitung" beigelegt. Berner Werbung, alles andere ist Beilage? Nicht ganz. Neben den üblich bekannten Berner Werbeagenturen ist unteranderen auch eine Agentur F. aus W. bei Bern mit Kolumne und Inserate mit von der Partie.

Der Inserate-Text hat mich beim akribischen lesen nun doch etwas stutzig gemacht:

"Vom Radio- und Medienmachern 1985 gegründet, ist F. heute in der Werbe- und Webagenturenszene im Espace eine der bekanntesten Marken."

Nun, Bescheidenheit war nie der Werber Zier. Das ist doch etwas hochgegriffen was das Thema "Web" angeht. Da kommen wir spontan andere gewichtigere Marken in den Sinn: Maxomedia, New Impact, orange8, Unic um nur ein paar davon zu nennen. Viele sind bereits seit über 10 Jahren erfolgreich im Bereich interaktiver Medien tätig und positionieren sich als ernst zu nehmende Alternative zu klassischen Agenturen. Und was die Zukunft bringt habe ich ja schon umfassend vorauszuahnen versucht.

Und der CD ist nicht zu bremsen:
"Ich glaube es ist unser Kämpferherz - wir wollen... die Kundenerwartungen übertreffen. Und: wir segeln grundsätzlich auf der Höhe des technologisch sinnvoll machbaren."
Was heisst das für die aktuelle Werbemarkt-Situation: (Jetzt kommts):

Trend Eins: gute Firmen ersetzen statische Websites durch CMS-Lösungen.

Trend Zwei: Moving Brands, digital bewegte Marken. Internet und Multimedia sind heute das Fundament aller Kommunikationsmassnahmen.

Zu Trend Eins: Was machen wir den bereits seit 10 Jahren? Das ist sicher kein Trend sondern schon längst gang und gäbe, dass "gute Firmen" dynamische Websites einsetzen.

Zu Trend Zwei: Was machen wir den bereits 10 Jahren, spätestens seit Web2.0? Das ist sicher auch kein Trend sondern schon längst "status quo".
Hier stellt sich nur die Frage, warum die Werber aus W. bei Bern ihre eigene Website in ein frameset gepackt haben? Noch wie was von "landing pages" gehört? Ich denke nein... ach ja... darum suchen auch Web-Programmierer für 50-80% für "gängige Webprogramme" wie Typo3, Joomla und Flash-Animationen... no comment!

Mal ehrlich, mich nerven diese Worthülsen gewaltig und ich kann diesen "Digital Ignorants" nichts mehr abgewinnen. Genau solche Werber machen den Markt "kaputt" weil sie auch gerne ein grosses Stück vom Online-Kuchen haben möchten, aber das Marktpotential gar nicht verstehen resp. verstehen können. Die oben aufgeführten Aussagen bestätigen dies nur allzu offensichtlich.

Mein Fazit: Ihr werdet nie die Sprache der "Digital Natives" sprechen, nicht weil ihr sie nicht lernen könnt, sondern weil ihr sie nicht verstehen werdet.

800.000 Dollar für eine Luxus-Box: Wall Street vs. Baseball

Boston ist nur eine dreistündige Zugfahrt von New York entfernt, doch in der vergangenen Woche schien es so, als sei die Neu-England-Metropole auf einem anderen Planeten.

Während auf den Strassen von Manhattan wegen des Wall-Street-Fiasko Depression und Verängstigung herrschte, schien in Boston die Welt noch in Ordnung. Der Fenway-Park war während der ALCS gegen Tampa Bay ausverkauft, und die Fans feierten ihre Red Sox so unbekümmert, als gäbe es weder den Kursverfall an der Börse noch eine aufkommende Wirtschaftskrise mit unabsehbarem Ausmass. Bis es dann auch die Red Sox erwischte - sportlich jedenfalls. Der Titelverteidiger schied gegen die Rays 3:4 aus. Was ganz nach meinem Sinn war. ( I hate the BoSox)

Am dramatischsten stellt ist die Lage für die Stadt New York. Gleich drei Mannschaften (Baseball: Mets und Yankees, Basketball: Nets) wollen hier derzeit in neue Stadien umziehen. Es sin allesamt Projekte, die während der fetten Jahre geplant wurden. Nun sind alle drei Bauvorhaben gefährdet. Die Grundsteinlegung für die neue Arena der New Jersey Nets in Brooklyn wurde bereits auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Finanzierung ist durch die Finanzkrise praktisch unmöglich geworden. Die Stadt, die dringend Steuereinnahmen benötigt, zögert dem Bauherrn Bruce Ratner die Ausgabe steuerfreier Bauanleihen zu gestatten. Der geplante Hauptabnehmer der Anleihen, das Bankhaus Goldmann Sachs, ist von der Bankenkrise schwer gebeutelt und will sich zu dem Projekt derzeit nicht äussern. Damit wackelt auch der Verkauf der Namensrechte an die Barclays ank, die ihrerseits durch den Aufkauf von Lehman Brothers belastet ist.
Ob die Citibank ihr $ 300 Mio. Versprechen hält, das neue Baseball Stadion der Mets in Queens zu bauen, bezweifeln die Experten ebenfalls. Die Citicorp musste in der vergangenen Woche jedenfalls einen Milliarden-Quartalsverlust. Zum Glück steht das "alte" Shea Stadion gleich daneben und kann noch ein paar Jahre herhalten.

Das neue Yankees Stadion steht zwar schon, die Rückzahlung der Bauanleihen über $ 800 Mio (über CHF 1 Mia.) könnte Yankees Boss George Steinbrenner jedoch finanziell das Genick brechen. Er muss ja immerhin pro Saison 1/4 dieses Betrages für den Lohn seiner Spieler aufbringen. Es ginge auch mit weniger wenn man die Club-Payrolls vergleicht. Zum Beispiel: die Tampa Bay Rays, welche dieses Jahr in den World Series gegen die Phillies aus Philadelphia spielen, kommen notabene mit 4.8x weniger oder 21 % der Lohnsumme welche A-Rod, Jeter und Co. kassieren aus. Sogar die Phillies kommen mit weniger als der Hälfte aus.

Da bei meinem Lieblingssport Baseball bekanntlich ohne Statistiken nichts geht, liefere ich euch hier noch eine andere Hochrechnung was den Lohn von A-Rod betrifft. Gemäss seinen Stats kassierte er im 2008:

$ 195'652 pro game played
$ 52'941 pro at bat
$ 259'615 pro run
$ 175'324 pro hit
$ 771'428 pro home run
$ 262'135 pro run batted in (RBI)
und las but not least: $ 230'769 pro strike out... In NY ist halt alles ein bisschen teurer... just crazy!

Im Vertrauen auf den Fortbestand eines hochpreisigen Marktes hat er die neue Arena ganz auf Luxus-Suiten ausgelegt. Bis zu $ 800.000 pro Saison sollen diese kosten. Jetzt hat der US-Kongress auch noch gegen die Yankees eine Untersuchung eingeleitet. Steinbrenner und die Stadt New York sollen das Stadion überbewertet haben, um mehr steuerfreie Anleihen ausgeben zu können. Deshalb soll den Anleihen jetzt die Steuerbefreiung wieder entzogen werden. Was auch ganz nach meinem Sinn wäre. (I hate the Yankees).

Die Nets, die sich darauf eingerichtet haben, in ihrer abgehalfterten Halle zwischen zwei Autobahnen in New Jersey zu bleiben, verteilen derweil Saisonkarten auf Pump – die Fans müssen erst am Ende des Jahres zahlen. Nur so glauben die Nets, die Ränge noch einigermassen voll zu kriegen. An Luxusboxen denkt hier, nur 15 Kilometer von der Wall Street entfernt, kein Mensch mehr.

Die Yankees am Boden... wie treffend für diese Saison, für diese Stadt, für dieses Land

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Fressen und gefressen werden

There ist allways a bigger fish*.

Treffender kann ein Bild diese globale Finanzkrisekrise nicht veranschaulichen.


*Qui-Gon Jinn, in Star Wars I, The Phantom Menace

Alle reden von Finanzkrise II: Was macht Sarah Palin

Kleider machen Leute - und Politikerkarrieren: In Outfit, Make-up und Frisur der republikanischen US-Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin sollen bislang rund $ 150.000 investiert worden sein - und das in Zeiten der Finanzkrise.

Nicht von ungefähr haftet Sarah Palin der Spitzname "Caribou-Barbie" an: Mag sie in politischen Belangen auch weitgehend glück- und hilflos agieren, so tritt die US-Vizepräsidentschaftskandidatin zumindest optisch stets bis aufs I-Tüpfelchen gestylt auf: in Highheels, dezenten Bürokostümen, perfekt geschminkt und mit sturmfester Betonfrisur.

Doch das kostet: Die Republikaner sollen bislang mehr als $ 150.000 in Kleidung und Make-up von Sarah Palin gesteckt haben. Das meldet das Internet-Portal
Politico unter Berufung auf Finanzunterlagen des für die Wahlkampagne und Spenden zuständige Bundeskomitee der Partei (RNC).

Laut dem Bericht von Politico soll laut den offen gelegten Finanzunterlagen das "accessorizing" Anfang September gestartet haben, welche ein Total an Rechnungen von "
Saks Fifth Avenue" in St. Louis und New York von $49'425.74 aufwiesen.



Wie Maria und ich aus eigener Erfahrung wissen, Pumps aus dem "Saks Fifth Avenue" sind teuer aber muss frau einfach haben und mann auch, hier fehlen aber definitv die roten Sohlen, gell meine Liebste ;-)


Die Unterlagen zeigen auch ein paar "big-time shopping trips" bei Neiman Marcus in Minneapolis, welche eine wahre Einkaufsorgie von $75'062.63 verursachten. Das RNC gab auch $4'716.49 im September für Haar und Make up aus. Laut "Politico" tauchten derartige Ausgaben nicht in den Unterlagen der Republikaner auf, bevor Palin im August zur Vize-Kandidatin ernannt wurde.

Demnach sollen in hochklassigen Modeläden in St. Louis, New York und Minneapolis rund 125.000 Dollar (knapp 98.000 Euro) für das Outfit der 44-Jährigen ausgegeben worden sein.

Palins Privatleben wird allmählich zur Belastung für McCain. Es sei immer geplant gewesen, die Kleider nach dem Wahlkampf für Wohltätigkeitszwecke zu spenden, teilte das republikanische Wahlkampfbüro nach Erscheinen des Berichts mit. Genauere Angaben über die Ausgaben machte es nicht.

Es sei "bemerkenswert", dass angesichts der drängenden Probleme, vor denen die USA stünden, über "Hosenanzüge und Blusen" diskutiert werde, heißt es aus Kreisen der Republikaner.


Welch ein Hohn! Man erinnere sich: im 2000, bekamm Al Gore ein Satz heisse Ohren für das Wechsel seines Styles. Im 2006 wurde Hillary Clinton für zwei Haar Styling Sessions von $3' 000 gemobbt.
Da waren noch John Edwards’ $400 Coiffeurbesucche und im 2007 McCain’s $520 schwarze Ferragamo Schuhe. Aber Sarah schlägt sie alle.


Die Einsicht von Finanzunterlagen vom "Democratic National Committee (DNC)" für die Kampagne von Barack Obama zeigte keine nur im Ansatz ähnlich hohe Ausgaben.

Alle reden von Finanzkrise I: Was macht der Öl- und Benzinpreis?

Ein kurzer Blick zurück, wir erinnern uns:
2008 begann mit dem beherrschenden Thema: Rezession, insbesondere für die US-Wirtschaft. Dieses führte Mitte Januar zu einem Crash der Aktienmärkte. Die Ölnotierungen schlugen zunächst einen klaren Abwärts-Trend ein. Im Februar drehte die Stimmung schlagartig auf "bullish". Anleger flüchteten aus dem Dollar in das vermeintlich rezessionssichere Rohöl. Die Rekordmarke schraubte sich auf $146 pro Barrel. Zur Jahresmitte kippte der Trend. Das überteuerte Öl bremste zunehmend die Weltwirtschaft ein. Investoren begannen sich aus den Rohstoffanlagen wieder zurück zu ziehen. Damit setzte ein beispielloser Abwärts-Trend der Rohölpreise ein. Mit den Crashs von diversen US-Banken im September fielen der Ölpreis unter die 100 Dollar Marke zurück. Die Bankenkrise griff auf Europa und Japan über. Rezessionssorgen bedrohten die Weltkonjunktur; die Ölpreise brachen weiter ein ...
den Rest kennen wir.

Und heute:
Tanken wird günstiger – wenn auch nur allmählich. Schuld für den "gebremsten Abstieg" sind laut Experten der stärkere Dollar (Grund: Rezession erreicht Europa sowie Rettungspacket der US-Regierung: sprich die Börsianer glauben wieder and die US-Wirtschaft)und die hohen Frachtkosten (2.7x teuerer). Die Treibstoffpreise sinken in der Schweiz aber auf breiter Front. Shell, BP und Migrol gaben Preissenkungen um bis zu vier Rappen bekannt. Laut dem TCS liegen die durchschnittlichen Benzinpreise nun bei rund 1.80 CHF je Liter, Dieselöl kostet 1.99 CHF.

Fazit:
Der Ölpreis ist vor dem Hintergrund der Finanzmarktkrise mit etwa $ 78 pro Barrel auf den tiefsten Stand seit 13 Monaten gefallen. Seit dem Rekordhoch von $147 im Juli ist der Ölpreis damit um rund 47 % gefallen. Ich brauche nicht speziell zu erwähnen, dass der Ölpreis und der Dollar seid jeher miteinander "verheiratet" sind (Dollar Parität) resp. in der Wirschaft alles mit allem irgendwie verbunden ist.

Alles in allem sollte das der Wirtschaft den nötigen Kick diese wieder anzukurbeln geben. Für die Schweiz kommt diese Entwicklung auch zu Gute. Was abe die Erstarkung des Dollars betrifft eher nicht, denn dies bewirkt die Abschwächung des Euro. Dieser ist zum erstemal unter die magische Grenze von CHF 1.60 (momentaner Stand CHF 1.49), was unser Export im EU-Raum zu spüren bekommt. Die erneute Unsicherheit an den Finanzmärkten und die massiven Kursverluste an den Aktienmärkten hätten den Euro belastet, sagen Händler.

Viele US-Anleger würden in diesem Umfeld Geld aus dem Ausland abziehen und in die USA transferieren. Sogar die SNB bezieht nun für das UBS-Rettungspacket Dollars, weil die Zentralbanken (Sog. Swap-Abkommen zwischen Fed. BoE, EZB, SNB) die Versogrung der Dollar-Liquidität ausweiten, und begünstigen diesen Trend weiter.

Diese Erstarkung des Frankens gegenüber diesen Währungen, wird der SNB über kurz oder lang noch zu schaffen machen.

Mein Fazit: Wirtschaft ist spannender als manche denken, für mich jedenfalls!

Hasta la VISTA Baby: Get a Mac!

Der Schlagabtausch mit Microsoft geht weiter denn Apple kann es nicht lassen: Mit zwei neuen Ads antworten die Marketingabteilung aus Cupertino auf die kürzlich mit 300 Mio. Budget lancierte Werbeoffensive von Microsoft und führt seine "Get a Mac"-Kampagne fort.

Im Ad "Bean Counter" (Erbsenzähler) sitzt PC-Darsteller John Hodgman an einem Tisch und verteilt Geldbündel auf zwei Haufen. Einen riesigen Berg für Werbung, daneben ein winziges Häufchen für die Verbesserung von Windows Vista.

Als Mac-Vertreter Justin Long ihn darauf aufmerksam macht, dass der Vista-Stoss viel kleiner sei, stimmt ihm Hodgman zu und schiebt alles Geld auf den Werbeausgabenberg. Der Spot soll vermitteln, dass Microsoft lieber Millionen in Werbung investiert als Vista zu "verbessern", schreibt horizont.net.




Im zweiten Spot, "V-Word" wird thematisiert, dass Microsoft in den jüngsten PC-Werbespots das Wort Vista vermeidet. Mit einem Buzzer versucht PC konzentriert aber vergeblich, die Äusserung des Begriffes zu übertönen. Verantwortlich für den neusten Streich ist die Agentur TBWA/Media Arts Lab in Los Angeles.





Mein Favorit ist aber ganz klar dieser hier aus der 2006 Kampagne:




Und "for good ol'time sake": die unvergleichliche und unerreichte Ellen Feis "switched" (vom Zeugs, welches die raucht, hätte ich auch gerne was ;-)




Und hier mein "HAL(L) of Famer"... simpel und einfach unerreicht!

Montag, 20. Oktober 2008

Werbeagenturen im Sturzflug?

Drei Trends verheissen klassischen Werbeagenturen eine trostlose Zukunft.

  1. Jeder der sich an die eine oder andere Rezession erinnern mag, weiss: Die Werbebudgets sinken immer zuerst. Wir erinnern uns ans letzte Tief: 2003 ging es vielen Agenturen sehr schlecht. Einige Agenturen gingen ein, andere schrumpften zur Unkenntlichkeit. Aber die aktuelle Krise wird die klassischen Werbeagenturen noch härter treffen. Denn die meisten Agenturen werden nicht nur Budgetkürzungen hinnehmen müssen, sondern …


  2. ... gleich ein Viertel ihrer Kundschaft verlieren. Das internationale Beratungsunternehmen Sapient hat nämlich in einer europäischen Untersuchung auch 100 Schweizer Unternehmen befragt, ob sie mit der digitalen Kompetenz ihrer Werbeagentur zufrieden seien. Nicht wirklich, sagten 90 % der Befragten, und jedes vierte Unternehmen wollte sich deshalb in den nächsten 12 Monaten nach einer anderen Agentur umsehen oder hat sich schon entschieden. Also verlieren potenziell 90 % der Agenturen 25 % ihrer Kunden. Ja ich weiss, dass man Stats nicht einfach so hochrechnen darf.

    In Deutschland sind 90 % der Auftraggeber mit dem Digital-Know-how ihrer Agenturen zufrieden, so die Studie. Warum ist das in der Schweiz nicht der Fall? Entweder war bisher die Nachfrage nach digitaler Werbung bei Schweizer Agenturen so gering, dass sich der Aufwand nicht lohnte, das entsprechende Know-how mühselig anzueignen. Oder die Agenturen haben es erfolgreich geschafft, ihren Kunden digitale Ambitionen zum Erhalt der eigenen Profite immer wieder auszureden (was ich persönlich als naheliegendste Erklärung erachte).

    Seit über 10 Jahren gibt es Internet-Veranstaltungen, an denen digitales Know-how kostengünstig oder gratis abgegeben wurde. An diesen Veranstaltungen trifft man allerlei Leute, aber eigentlich nie sogenannte Werber, während deren Kunden aber aufmerksam in den Reihen sitzen und zuhören. Kein Wunder wenn man nun die Studie liest...



  3. Der Verlagerung der Budget von Off- Richtung Online bei Werbeausgaben fängt nun in der Schweiz definitiv an stattzufinden. Die oben erwähnte Studie erwartet im nächsten Jahr einen Online-Zuwachs von 42 %. Verglichen mit dem trendbestimmenden nahen und fernen Ausland herrscht in der Schweiz ja noch gewaltiger Nachholbedarf. Ich glaube, da sind wir bloss etwas langsamer... aber es kommt.


Drei Grafiken und gestellte Fragen der Studie, die Trend Nr. 2 und 3 veranschaulichen:

Q1: How confident are you that your current agency is well poised to take your brand through challenges and opportunities of interactive advertising and marketing media?




Q 2: Have you switched agencies in the last twelve months, or plan to in the next twelve months to an agency with greater knowledge of digital media?


Q 3: Are you interested in leveraging public and private virtual communities (e.g. social networking sites) to understand more about your target audience?



(Quellen: Werbewoche, Persönlich)

Trotz Staatsrettung: 7 Mrd. Boni für UBS-Banker

"Die Banker der UBS können im nächsten Frühling mit Boni von 7 Milliarden Franken rechnen. Das entspricht durchschnittlich knapp 90 000 Franken pro UBS-Mitarbeiter (die Bank hat rund 80 000 Angestellte). Dies bestätigen gegenüber dem «Sonntag» zwei verlässliche bankinterne Quellen.

Verwaltungsratspräsident Peter Kurer und CEO Marcel Rohner verzichten auf ihren eigenen Bonus für dieses Jahr. Und sie machen Druck, damit auf allen Führungsebenen Mässigung geübt wird. Die beiden bestverdienenden UBS-Manager sind Roy Tapner, dem das Asiengeschäft unterstellt ist, sowie Ryan F. Primmer, der sinnigerweise die Gesellschaft mit den ausgelagerten Hypothekenpapieren leiten soll. Sie erhalten Boni in zweistelliger Millionenhöhe. Zur Zahl von 7 Milliarden Franken will die Bank keine Stellung nehmen. Sprecherin Eveline Müller-Eichenberger sagt nur: «Es werden Boni gezahlt. Die Summe der Boni wird aber mit Sicherheit kleiner sein als im Vorjahr.» Damals waren es noch 12 Milliarden Franken – trotz Konzernverlust. "(Quelle Sonntagonline.ch)

Da habe ich doch gleich wieder detaillierter zu recherchieren und hinterfragen begonnen. Die "zwei verlässlichen bankinternen Quellen" welche "Sontag" hier zitiert, machen:
  1. einen riesigen Denkfehler
  2. verkaufen uns für dumm

Wenn davon ausgegangen wird, dass von den rund 80'000 Angestellten, 17'000 Investment-Banker sind, die gemäss meinen Recherchen den Grossteil der Boni kassieren werden (rund 200'000 CHF pro Nase) dann macht das Summa summarum 3'4 Mia. CHF allein für diesen Geschäftsbereich (also etwas weniger als die Hälfte). Vorallem auch wenn davon ausgegangen wird, dass in der Branche Usanz ist, Boni von bis 90% einer Jahres-Lohnsumme auszuzahlen.

Wenn man dann die Boni für die UBS-Manager noch dazuzählt, dann bekommen die Geschäftsbereiche, die am momentan kritischen Zustand der Bank keine Schuld tragen, wieder mal am wenigsten. Die Anwort meiner kritischen Hinterfragung, liefert der Artikel gleich selbst:

"Ein weiteres Problem ist, dass die UBS ihre Boni nicht unbeschränkt senken kann, weil sie sonst nicht nur Investmentbanker, sondern auch Anlageberater an die Konkurrenz verliert – und damit auch die Gelder ihrer Kunden."

Was so schön als "senken" bezeichnet wird, heisst in Wirklichkeit "status quo". Also scheint doch wohl klar wohin die Boni fliessen werden!

Nun ja 1 Mrd. CHF vom Bund bleibt uns ja noch. Was unsereiner dazu nur noch sagen kann: the harder they come, the harder they come, one and all!

Ps. Noch 2001 sagte Marcel Ospel: «Wenn jeder zweite Franken zum Staat fliesst, ist das Unsinn. Die Wirtschaft muss dem Staat helfen, sich zu benehmen.»

Freitag, 17. Oktober 2008

Finanzkrise und kein Ende: 68'000'000'000 CHF für die UBS

«Trotz gegenteiliger Beteuerungen in den letzten Tagen und Wochen greift der Bundesrat nun aktiv ins Finanzsystem ein. Die UBS braucht 68 Milliarden Franken Staatshilfe, um sicher durch den Finanzsturm segeln zu können. Das überraschende Einschreiten von Bundesrat und Bankbehörden löst gemischte Reaktionen aus.»

Wie ich bereits gestern berichtet habe, stärkt der Bund die Eigenmittelbasis der UBS mit der Zeichnung einer Pflichtwandelanleihe im Betrag von 6 Mrd. CHF (wie das Eidg. Finanzdepartement) mitteilte. Die Finanzdelegation habe dem erforderlichen Kredit bereits zugestimmt. Da habe ich natürlich detaillierter zu recherchieren begonnen. Darüber hinaus, schafft die Schweizerische Nationalbank die Möglichkeit, Ramschpapiere der faulen Kredite, die derzeit nicht gehandelt werden können, in eine Zweckgesellschaft auszulagern. Die Grossbank schloss mit der SNB eine Vereinbarung über die langfristige Finanzierung und geordnete Liquidation von nicht handelbaren Wertpapieren im Umfang von höchstens 60 Mrd. Dollar.

Der Deal, dass muss man ehrlich zugestehen, ist von Bundesrat und SNB Präsident zur rechten Zeit und auch geschickt eingefädelt worden.

Die Übernahme der illiquiden UBS-Positionen durch die Schweizerische Nationalbank ist nach Ansicht von SNB-Präsident Jean-Pierre Roth kein Geschenk an die Grossbank. Die SNB wollte nicht einfach die vergifteten Wertpapiere, sondern hat auch gute Elemente übernommen. «Wir haben die Positionen der UBS genau analysiert». Zudem werde auch eine externe Bewertung der Wertschriften durchgeführt. «Wir überprüfen nochmals den Wert.»

Er sei sich bewusst, dass die Nationalbank Risiken eingehe, sagte Roth. Es gebe Chancen, wenn alles verkauft sei, dass am Schluss ein Gewinn bleibe. Denn der Verkauf der illiquiden Positionen werde durch die UBS durchgeführt. Mit der Gewinnteilung erhalte sie einen Anreiz, möglichst gute Verkaufserlöse zu erzielen, sagte Roth.

Es gebe einen grossen Unterschied beim Verkauf der Wertpapiere zwischen der SNB und der UBS. «Wir haben Zeit», sagte Roth. Die UBS stehe dagegen ständig unter Druck. Sie müsse Quartal für Quartal Resultate vorlegen. «Wir sind da für die Ewigkeit», sagte Roth: «Wir können in Ruhe handeln.»

Sollte es der UBS nicht gelingen die illiquiden Positionen abzustossen, so werden die Pflichtwandelanleihen nach deren Ablauf in Aktien umgewandelt, so dass der Bund (also wir) fortan als Aktionär der UBS fungieren kann. Der Bund erhält überdies einen hohen Zins von 12,5 Prozent, was jährlich 750 Mio. Fr. in die Kasse spült.

Ein bitterer Nachgeschmack bleibt:

Die 6 Mrd. CHF haben schlussendlich die Steuerzahler (also wir) zu bezahlen laut Widmer-Schlumpf soll das Bundesbudget nicht strapaziert werden: «Wir werden auch die Kantone bitten, ihre Investitionen zu tätigen». Zudem wolle man dieses Engagement innert dreissig Monaten wieder veräussern. «Das Geschäft soll sich selber refinanzieren», so Peter Siegenthaler, der Chef der Finanzverwaltung. Man rechne: 2,5 Jahre x 750 Mio. = 1'875 Mia. was ist mit dem Rest der 4'125 Mia. Herr Siegenthaler? Und was passiert wenn die UBS-Aktien wieder sinken?

Wenn die 68 Mia. auf die Bevölkerung hochgerechnet werden, dann bedeutet dies, dass jeder von uns Steuerzahler (Schweizer und Ausländer) rund 10'000 CHF für die «Rettung des Vertauensverlust» der UBS bezahlt.

Da sind wir mal gespannt wie viel der Ospel zahlt.

Donnerstag, 16. Oktober 2008

US-Dollars, politische Wahrzeichen und die Finanzkrise

"Niemand sollte sich täuschen: Die Welt wird nicht wieder so werden wie vor dieser Krise." Mit diesen ernsten Worten hat der deutsche Finanzminister Peer Steinbrück im Bundestag über die Folgen der Finanzmarktkrise gesprochen. Nur unser Bundesrat schweigt bis heute beharrlich. Wie sagt der Volksmund: "Reden ist silber, schweigen sind unsere Goldreserven."

Auch ich bin der Überzeugung, was uns bist jetzt zur Finanzkrise offenbart wurde, ist nur die Spitze des Eisberges. Wie allgemein bei Eisbergen bekannt, ragt nur etwa ein Zehntel ihres Volumens über die Wasseroberfläche. Heute z. B wurde bekannt, dass der Bund die UBS mit einem 68 Mia. CHF Rettungspacket unter die Arme greift. Und die CS verkündet einen Quartalsabschreiber von 2.4 Mia. CHF. Wann folgt der Bundes-Zustupf für die CS, oder anders gefragt: Was wissen UBS resp. CS und der Bund was wir nicht wissen oder wissen sollten?

Es ist schon die blanke Ironie des Schicksals, wenn ich an das Swissair Grounding im 2001 und an die arroganten Banker der UBS denke. Hier ging es ja nur um "läppische" 500 Mio.CHF um den Flugbetrieb aufrecht zu erhalten und nun erbettelt die UBS vom Bund locker mal das 136fache dieser Summe um ihre faulen Kredite zu decken.

Was wir aber mit Sicherheit sagen können: Die Krise nahm in den USA ihren Anfang.

Hier stellt sich die Frage: Warum hat diese Raubritter niemand gestoppt? Wohl angebrachter ist die Frage: Wer liess diese Raubritter losreiten und plündern, brandschatzen, schänden? Genau das will die Politik jetzt richten mit Verstaatlichung und Regulierung. Die Burgen der Raubritter gehören "belagert" und diesen ist der "Gar aus machen". Vorbei mit der freien Marktwirtschaft, egal ob in den USA oder im Rest der sogenannt "freien Welt"? Interessanterweise, so habe ich gelesen, hat der Verkauf von Karl Marx Kapitalismus-Kritik "Das Kapital" wieder zugenommen. In Zeiten der Not, schaut man eben gerne mal in ein Buch.

Dieser staatliche Aktionismus und Interventionismus ist sehr seltsam für die Erfinder des Kapitalismus und Verfechter einer ultrafreien Marktwirtschaft, dessen Credo es ist: wer verliert, der scheidet aus oder wird gefressen.

Da habe ich doch gleich angefangen etwas detaillierter zu recherchieren und in den weiten des WWW zufälligerweise das nachfolgende Bild entdeckt. Wie zu erkennen sind die politischen Wahrzeichen, also dort wo die Politik dieser finanzkrisenauslösenden Nation gemacht wird, eng mit dem "grünem Gold" verbandelt, welches sie so grosszügig unter die Leute gebracht haben und nun versickert ist wie Wasser auf einem staubtrockenen Wüstenboden. Es zeigt die 5$, 10$, 20$ und 50$ Noten, welche das "Lincoln Memorial", die "US Treasury", das "White House" und "Capitol" abbilden (v. oben links, n. unten rechts).

Nur so richtig aufgefallen ist dies wohl bis jetzt keinem dieser "Homo oeconomicus suprimus mortagius", welche in diesen Häuser sitzen und politisieren Diese Krise ist eben auch zum Teil gerade durch Staatsverschulden produziert worden.



Zu allem Übel wurden diese Repräsentanten von Bürgern gewählt, welche nun als Steuerzahler zur Kasse gebeten werden.

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Finanzkrise als Chance für die Online-Marketing Industrie

Gestern titelte persoenlich.com in seinem Newsletter über die Finanzkrise wie folgt:

"Diese Krise wird die Medienlandschaft verändern" Im Sommer sprach man an Branchentreffen noch von wachsenden Werbebudgets. Mit der Finanzkrise hat sich die Stimmung dramatisch gewandelt. Der Höhenflug der letzten Jahre scheint ein abruptes Ende zu finden. Die Finanzkrise wird die Schweizer Medien- und Werbewirtschaft erfassen, an dem zweifelt niemand. Die Branche spricht gar von einem “Déjà Vu” und meint damit das Jahr 2001. “persoenlich.com” hat sich mit Branchenvertretern unterhalten und versucht die Folgen der Krise abzuschätzen."

Gerade hier sehe ich eine Chance für unsere Online-Marketing Industrie, dass sich die Verantwortlichen gerade jetzt einmal überlegen, ob sie weiterhin viel Geld in die klassischen Medien (Print, TV, Radio, Aussenwerbung etc.) investieren möchten, oder sich eben doch einmal mit den vielen wirkungsvollen und auch kostengünstigeren Instrumenten des Online-Marketings beschäftigen möchten - sprich das Medium Internet als ein wichtiges Instrument in ihrem Marketing Mix von seinem "Mauerblümchen-Dasein" endlich zu erlösen.

Vielleicht ist das ja jetzt gerade die Chance, dass sich auch die vielen Digital Immigrants endlich einmal bewusst werden, dass es immer mehr Digital Natives gibt, welche über die klassischen Kanäle immer weniger erreichbar sind.

Anforderungen an die Agentur der Zukunft

Schweizer Unternehmen bemängeln digitaler Expertise ihrer Agenturen.

Sollte und das nicht zu denken geben?! Ich hab diesen Bericht gelesen und bei jeder Anforderung an die Agentur der Zukunft das Potenzial für die NI erkennen müssen.

Die fünf wichtigsten Anforderungen in Kürze:
  1. Digitales Marketing als integriertes Service-Angebot
  2. Expertise im digitalen Marketing ist überlebenswichtig
  3. Kreativität und Verständnis für die Marke
  4. Verstärkter Einsatz von Pull-Interaktionen und virtuellen Communities
  5. Taten sprechen lassen
Ich denke und bin überzeugt, dass es mittel- bis langfristig wichtig ist, diese Eigenschaften vermehrt auf unsere Banner zu schreiben und uns als ernst zu nehmende Alternative zu klassischen Agenturen zu positionieren.

NI ist nicht "nur" Techno-Partner, sondern ein Full-Service-Partner, der konzeptionell ganzheitlich denkt und vorausschauend die Trends kennt und beherrscht.

Ein wirklich spannender Artikel - der unsere Strategie bestätigt.

Alles für die Zielgruppe - Barack Obama wirbt besser

"Burnout Paradise" ist ein Spiel, in dem es nicht zuletzt darum geht, Autos möglichst kunstvoll zu verschrotten. Nun soll es auch Wähler inspirieren: In den USA wirbt Barack Obama auf Plakaten in der Spielwelt um Stimmen für das Präsidentenamt. Barack Obama lächelt von den in den USA Billboards genannten riesigen Reklametafeln, unter denen Autos aus Polygonen dahinrasen um einen möglich spektakuklären Crash zu bauen.

Auch ich spiele gelegentlich Burnout (Dominator Version) auf meiner PSP und muss sagen, dass das Game iwirklich gelungen ist und einen heiden Spass macht, obwohl ich eher ein "Racing-Game Muffel" bin. Aber die Crashs haben es wirklich in sich und diese Teil hat auch mich begeistern können.

Besitzer einer Xbox 360 (zu denen ich nicht gehöre), die ihre Konsole auch mit dem Netz verbunden haben, bekommen im Vorbeifahren nun das Gesicht des Präsidentschafts-Kandidaten der US-Demokraten zu sehen, zusammen mit dem Werbespruch: "Die Briefwahlphase hat begonnen - VoteForChange.com." Die angepriesene Website bietet eine Anleitung zur Registrierung als Wähler und Hilfen beim Auffinden von Wahllokalen oder dem Bestellen von Briefwahlunterlagen.

Ein Sprecher des Herstellers von "
Burnout Paradise", bestätigte, dass Obamas Kampagnen-Team Werbeflächen in der Spielwelt gebucht hat: "Wie die meisten TV-, Radio- und Printmedien akzeptieren wir Werbebuchungen von glaubwürdigen politischen Kandidaten." Der Sprecher fügte hinzu, dass "diese Werbung nicht die politische Haltung von Electronic Arts oder die Meinung seiner Entwicklerteams widerspiegelt".

Ingame-Werbung in Spielen ist seit einiger Zeit gang und gäbe. Auch auf den aktuellen Spielkonsolen lässt sich einfach dynamisch Werbung in Spielwelten einblenden, weil viele davon ohnehin mit dem Netz verbunden sind. Gerade in Online-Spielen lässt sich so aktuelles Material einspeisen, aber auch Offline-Spiele werden gelegentlich über im Hintergrund ausgeführte Downloads mit neuen Werbeeinblendungen versorgt.

Ingame-Werbung gilt als Wachstumsmarkt, weil gerade die videospielaffine Zielgruppe (was für eine Wortschöpfung... ;-) der jungen Männer über das Fernsehen immer schlechter erreicht werden kann. Massive ist z. B. eine Agentur die sich auf solche Werbeformen spezialisiert hat.

Das ist wohl auch das Kalkül der Obama-Wahlkämpfer. Das McCain-Lager dürfte mit solchen Werbeformen eher zögerlich umgehen oder diese wahrscheinlich gar nicht kennen. Ein Kommentator im
US-Autoblog Jalopnik scherzte denn auch: "Die McCain-Kampagne wird reagieren, indem sie landesweit Werbeflächen in Pong-Konsolen bucht."

Donnerstag, 9. Oktober 2008

5,5 % mehr oder weniger...

Mir sind zwei Schlagzeilen aufgefallen, die zufällig auffallende Gemeinsamkeiten aufweisen, was die numerische Aussage betrifft:

SMI um 5,5 Prozent eingebrochen

Lehreverband will 5,5 Prozent mehr Lohn

Was soll unsereiner davon halten?

Online: Erlebnis Westside

Am 8. Oktober konnte in Bern-Brünnen das Westside seine Eröffnung feiern, oder wie der die politische Kaste sagen würde, feierlich der Öffentlichkeit übergeben werden. Das mit Spannung erwartete Freizeit- und Einkaufs-Center hatte ein tubulente Geschichte hinter sich.

Rund 42 Jahre hat es gedauert von den ersten Gedanken zur Stadterweiterung in Bern-Brünnen bis zur Eröffnung des Westside. Ein erstes Projekt aus dem Jahre 1972 wurde ein Opfer der «Ölkrise», ein zweites mit 6'000 Wohnungen und rund 4’000 Arbeitsplätzen lehnte das Volk 1978 ab. Nach einer Reihe weiterer Projekte sagten die Bernerinnen und Berner im Jahr 2000 «JA».

Noch im selben Jahr wurde im Rahmen eines eingeladenen internationalen Architekturwettbewerbs der Stararchitekten Daniel Libeskind mit der Realisierung beauftragt. Mit dem Spatenstich im Herbst 2005 entstand die grösste private Baustelle der Schweiz. Gestern war es nun soweit, und der run der Bernerinnen und Berner auf ihr neustes Prestige Objekt für Shopping und Events konnte starten. Shoppyland ist Geschichte und Shil-City kann einpacken...

Gespannt war ich naürlich auf die neue Website welche von orange8 gestaltet und umgesetzt wurde. Diese ist informativ und zugleich auch ansprechend gestaltet. Mir persönlich hat auch die Kampagne von Polyconsult angesprochen welche gut integriert wurde. Gestern war D-Day und ich habe die Site auf Herz und Nieren gestestet und festgestellt, dass die Website doch noch einige «Baustellen» aufweist.

Als ich auf eine Gutschein-Aktion in der Spalte der verwandten Inhalte klickte geschah mal gar nichts. Es hat, wie ich festgestellt habe viele solcher «Teaser» welche kein Zielseite aufrufen. Vielleicht waren auch die Gutscheine schon weg?

Der «Store Locator» weist auch noch ein paar «Kinderkrankheiten» auf: Gebäude Ebenen führten auf keine Zielseite oder generierten eine Fehlerseite. Bilder von den einzelnen Shops wurden auch gar nicht geladen.

Hier müsste die «Bauherrschaft» definitiv nochmals über die «Baustelle» bevor diese feierlich der Internet-Öffentlichkeit übergeben wird.


westside error page store locator









Freitag, 9. Mai 2008

Mein neues Blog

Nun habe ich mich doch dazu durchgerungen unter die Blogger zu gehen. Mehr folgt ...