Freitag, 24. Oktober 2008

Viral: Mac vs. PC

Hat was von West Side Story. Wer kein Blut sehen kann, sollte sich vielleicht nur den Anfang anschauen und dann BITTE DIE AUGEN SCHLIESSEN. Dieses Viral ist vom Inhalt und den Details her lustig, aber vielleicht doch etwas zu "splatter". Was meint ihr dazu?


Donnerstag, 23. Oktober 2008

Beständig innovative Früchtebrötchen

Heute war zur "Werbewoche" die "Berner Werbezeitung" beigelegt. Berner Werbung, alles andere ist Beilage? Nicht ganz. Neben den üblich bekannten Berner Werbeagenturen ist unteranderen auch eine Agentur F. aus W. bei Bern mit Kolumne und Inserate mit von der Partie.

Der Inserate-Text hat mich beim akribischen lesen nun doch etwas stutzig gemacht:

"Vom Radio- und Medienmachern 1985 gegründet, ist F. heute in der Werbe- und Webagenturenszene im Espace eine der bekanntesten Marken."

Nun, Bescheidenheit war nie der Werber Zier. Das ist doch etwas hochgegriffen was das Thema "Web" angeht. Da kommen wir spontan andere gewichtigere Marken in den Sinn: Maxomedia, New Impact, orange8, Unic um nur ein paar davon zu nennen. Viele sind bereits seit über 10 Jahren erfolgreich im Bereich interaktiver Medien tätig und positionieren sich als ernst zu nehmende Alternative zu klassischen Agenturen. Und was die Zukunft bringt habe ich ja schon umfassend vorauszuahnen versucht.

Und der CD ist nicht zu bremsen:
"Ich glaube es ist unser Kämpferherz - wir wollen... die Kundenerwartungen übertreffen. Und: wir segeln grundsätzlich auf der Höhe des technologisch sinnvoll machbaren."
Was heisst das für die aktuelle Werbemarkt-Situation: (Jetzt kommts):

Trend Eins: gute Firmen ersetzen statische Websites durch CMS-Lösungen.

Trend Zwei: Moving Brands, digital bewegte Marken. Internet und Multimedia sind heute das Fundament aller Kommunikationsmassnahmen.

Zu Trend Eins: Was machen wir den bereits seit 10 Jahren? Das ist sicher kein Trend sondern schon längst gang und gäbe, dass "gute Firmen" dynamische Websites einsetzen.

Zu Trend Zwei: Was machen wir den bereits 10 Jahren, spätestens seit Web2.0? Das ist sicher auch kein Trend sondern schon längst "status quo".
Hier stellt sich nur die Frage, warum die Werber aus W. bei Bern ihre eigene Website in ein frameset gepackt haben? Noch wie was von "landing pages" gehört? Ich denke nein... ach ja... darum suchen auch Web-Programmierer für 50-80% für "gängige Webprogramme" wie Typo3, Joomla und Flash-Animationen... no comment!

Mal ehrlich, mich nerven diese Worthülsen gewaltig und ich kann diesen "Digital Ignorants" nichts mehr abgewinnen. Genau solche Werber machen den Markt "kaputt" weil sie auch gerne ein grosses Stück vom Online-Kuchen haben möchten, aber das Marktpotential gar nicht verstehen resp. verstehen können. Die oben aufgeführten Aussagen bestätigen dies nur allzu offensichtlich.

Mein Fazit: Ihr werdet nie die Sprache der "Digital Natives" sprechen, nicht weil ihr sie nicht lernen könnt, sondern weil ihr sie nicht verstehen werdet.

800.000 Dollar für eine Luxus-Box: Wall Street vs. Baseball

Boston ist nur eine dreistündige Zugfahrt von New York entfernt, doch in der vergangenen Woche schien es so, als sei die Neu-England-Metropole auf einem anderen Planeten.

Während auf den Strassen von Manhattan wegen des Wall-Street-Fiasko Depression und Verängstigung herrschte, schien in Boston die Welt noch in Ordnung. Der Fenway-Park war während der ALCS gegen Tampa Bay ausverkauft, und die Fans feierten ihre Red Sox so unbekümmert, als gäbe es weder den Kursverfall an der Börse noch eine aufkommende Wirtschaftskrise mit unabsehbarem Ausmass. Bis es dann auch die Red Sox erwischte - sportlich jedenfalls. Der Titelverteidiger schied gegen die Rays 3:4 aus. Was ganz nach meinem Sinn war. ( I hate the BoSox)

Am dramatischsten stellt ist die Lage für die Stadt New York. Gleich drei Mannschaften (Baseball: Mets und Yankees, Basketball: Nets) wollen hier derzeit in neue Stadien umziehen. Es sin allesamt Projekte, die während der fetten Jahre geplant wurden. Nun sind alle drei Bauvorhaben gefährdet. Die Grundsteinlegung für die neue Arena der New Jersey Nets in Brooklyn wurde bereits auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Finanzierung ist durch die Finanzkrise praktisch unmöglich geworden. Die Stadt, die dringend Steuereinnahmen benötigt, zögert dem Bauherrn Bruce Ratner die Ausgabe steuerfreier Bauanleihen zu gestatten. Der geplante Hauptabnehmer der Anleihen, das Bankhaus Goldmann Sachs, ist von der Bankenkrise schwer gebeutelt und will sich zu dem Projekt derzeit nicht äussern. Damit wackelt auch der Verkauf der Namensrechte an die Barclays ank, die ihrerseits durch den Aufkauf von Lehman Brothers belastet ist.
Ob die Citibank ihr $ 300 Mio. Versprechen hält, das neue Baseball Stadion der Mets in Queens zu bauen, bezweifeln die Experten ebenfalls. Die Citicorp musste in der vergangenen Woche jedenfalls einen Milliarden-Quartalsverlust. Zum Glück steht das "alte" Shea Stadion gleich daneben und kann noch ein paar Jahre herhalten.

Das neue Yankees Stadion steht zwar schon, die Rückzahlung der Bauanleihen über $ 800 Mio (über CHF 1 Mia.) könnte Yankees Boss George Steinbrenner jedoch finanziell das Genick brechen. Er muss ja immerhin pro Saison 1/4 dieses Betrages für den Lohn seiner Spieler aufbringen. Es ginge auch mit weniger wenn man die Club-Payrolls vergleicht. Zum Beispiel: die Tampa Bay Rays, welche dieses Jahr in den World Series gegen die Phillies aus Philadelphia spielen, kommen notabene mit 4.8x weniger oder 21 % der Lohnsumme welche A-Rod, Jeter und Co. kassieren aus. Sogar die Phillies kommen mit weniger als der Hälfte aus.

Da bei meinem Lieblingssport Baseball bekanntlich ohne Statistiken nichts geht, liefere ich euch hier noch eine andere Hochrechnung was den Lohn von A-Rod betrifft. Gemäss seinen Stats kassierte er im 2008:

$ 195'652 pro game played
$ 52'941 pro at bat
$ 259'615 pro run
$ 175'324 pro hit
$ 771'428 pro home run
$ 262'135 pro run batted in (RBI)
und las but not least: $ 230'769 pro strike out... In NY ist halt alles ein bisschen teurer... just crazy!

Im Vertrauen auf den Fortbestand eines hochpreisigen Marktes hat er die neue Arena ganz auf Luxus-Suiten ausgelegt. Bis zu $ 800.000 pro Saison sollen diese kosten. Jetzt hat der US-Kongress auch noch gegen die Yankees eine Untersuchung eingeleitet. Steinbrenner und die Stadt New York sollen das Stadion überbewertet haben, um mehr steuerfreie Anleihen ausgeben zu können. Deshalb soll den Anleihen jetzt die Steuerbefreiung wieder entzogen werden. Was auch ganz nach meinem Sinn wäre. (I hate the Yankees).

Die Nets, die sich darauf eingerichtet haben, in ihrer abgehalfterten Halle zwischen zwei Autobahnen in New Jersey zu bleiben, verteilen derweil Saisonkarten auf Pump – die Fans müssen erst am Ende des Jahres zahlen. Nur so glauben die Nets, die Ränge noch einigermassen voll zu kriegen. An Luxusboxen denkt hier, nur 15 Kilometer von der Wall Street entfernt, kein Mensch mehr.

Die Yankees am Boden... wie treffend für diese Saison, für diese Stadt, für dieses Land

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Fressen und gefressen werden

There ist allways a bigger fish*.

Treffender kann ein Bild diese globale Finanzkrisekrise nicht veranschaulichen.


*Qui-Gon Jinn, in Star Wars I, The Phantom Menace

Alle reden von Finanzkrise II: Was macht Sarah Palin

Kleider machen Leute - und Politikerkarrieren: In Outfit, Make-up und Frisur der republikanischen US-Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin sollen bislang rund $ 150.000 investiert worden sein - und das in Zeiten der Finanzkrise.

Nicht von ungefähr haftet Sarah Palin der Spitzname "Caribou-Barbie" an: Mag sie in politischen Belangen auch weitgehend glück- und hilflos agieren, so tritt die US-Vizepräsidentschaftskandidatin zumindest optisch stets bis aufs I-Tüpfelchen gestylt auf: in Highheels, dezenten Bürokostümen, perfekt geschminkt und mit sturmfester Betonfrisur.

Doch das kostet: Die Republikaner sollen bislang mehr als $ 150.000 in Kleidung und Make-up von Sarah Palin gesteckt haben. Das meldet das Internet-Portal
Politico unter Berufung auf Finanzunterlagen des für die Wahlkampagne und Spenden zuständige Bundeskomitee der Partei (RNC).

Laut dem Bericht von Politico soll laut den offen gelegten Finanzunterlagen das "accessorizing" Anfang September gestartet haben, welche ein Total an Rechnungen von "
Saks Fifth Avenue" in St. Louis und New York von $49'425.74 aufwiesen.



Wie Maria und ich aus eigener Erfahrung wissen, Pumps aus dem "Saks Fifth Avenue" sind teuer aber muss frau einfach haben und mann auch, hier fehlen aber definitv die roten Sohlen, gell meine Liebste ;-)


Die Unterlagen zeigen auch ein paar "big-time shopping trips" bei Neiman Marcus in Minneapolis, welche eine wahre Einkaufsorgie von $75'062.63 verursachten. Das RNC gab auch $4'716.49 im September für Haar und Make up aus. Laut "Politico" tauchten derartige Ausgaben nicht in den Unterlagen der Republikaner auf, bevor Palin im August zur Vize-Kandidatin ernannt wurde.

Demnach sollen in hochklassigen Modeläden in St. Louis, New York und Minneapolis rund 125.000 Dollar (knapp 98.000 Euro) für das Outfit der 44-Jährigen ausgegeben worden sein.

Palins Privatleben wird allmählich zur Belastung für McCain. Es sei immer geplant gewesen, die Kleider nach dem Wahlkampf für Wohltätigkeitszwecke zu spenden, teilte das republikanische Wahlkampfbüro nach Erscheinen des Berichts mit. Genauere Angaben über die Ausgaben machte es nicht.

Es sei "bemerkenswert", dass angesichts der drängenden Probleme, vor denen die USA stünden, über "Hosenanzüge und Blusen" diskutiert werde, heißt es aus Kreisen der Republikaner.


Welch ein Hohn! Man erinnere sich: im 2000, bekamm Al Gore ein Satz heisse Ohren für das Wechsel seines Styles. Im 2006 wurde Hillary Clinton für zwei Haar Styling Sessions von $3' 000 gemobbt.
Da waren noch John Edwards’ $400 Coiffeurbesucche und im 2007 McCain’s $520 schwarze Ferragamo Schuhe. Aber Sarah schlägt sie alle.


Die Einsicht von Finanzunterlagen vom "Democratic National Committee (DNC)" für die Kampagne von Barack Obama zeigte keine nur im Ansatz ähnlich hohe Ausgaben.

Alle reden von Finanzkrise I: Was macht der Öl- und Benzinpreis?

Ein kurzer Blick zurück, wir erinnern uns:
2008 begann mit dem beherrschenden Thema: Rezession, insbesondere für die US-Wirtschaft. Dieses führte Mitte Januar zu einem Crash der Aktienmärkte. Die Ölnotierungen schlugen zunächst einen klaren Abwärts-Trend ein. Im Februar drehte die Stimmung schlagartig auf "bullish". Anleger flüchteten aus dem Dollar in das vermeintlich rezessionssichere Rohöl. Die Rekordmarke schraubte sich auf $146 pro Barrel. Zur Jahresmitte kippte der Trend. Das überteuerte Öl bremste zunehmend die Weltwirtschaft ein. Investoren begannen sich aus den Rohstoffanlagen wieder zurück zu ziehen. Damit setzte ein beispielloser Abwärts-Trend der Rohölpreise ein. Mit den Crashs von diversen US-Banken im September fielen der Ölpreis unter die 100 Dollar Marke zurück. Die Bankenkrise griff auf Europa und Japan über. Rezessionssorgen bedrohten die Weltkonjunktur; die Ölpreise brachen weiter ein ...
den Rest kennen wir.

Und heute:
Tanken wird günstiger – wenn auch nur allmählich. Schuld für den "gebremsten Abstieg" sind laut Experten der stärkere Dollar (Grund: Rezession erreicht Europa sowie Rettungspacket der US-Regierung: sprich die Börsianer glauben wieder and die US-Wirtschaft)und die hohen Frachtkosten (2.7x teuerer). Die Treibstoffpreise sinken in der Schweiz aber auf breiter Front. Shell, BP und Migrol gaben Preissenkungen um bis zu vier Rappen bekannt. Laut dem TCS liegen die durchschnittlichen Benzinpreise nun bei rund 1.80 CHF je Liter, Dieselöl kostet 1.99 CHF.

Fazit:
Der Ölpreis ist vor dem Hintergrund der Finanzmarktkrise mit etwa $ 78 pro Barrel auf den tiefsten Stand seit 13 Monaten gefallen. Seit dem Rekordhoch von $147 im Juli ist der Ölpreis damit um rund 47 % gefallen. Ich brauche nicht speziell zu erwähnen, dass der Ölpreis und der Dollar seid jeher miteinander "verheiratet" sind (Dollar Parität) resp. in der Wirschaft alles mit allem irgendwie verbunden ist.

Alles in allem sollte das der Wirtschaft den nötigen Kick diese wieder anzukurbeln geben. Für die Schweiz kommt diese Entwicklung auch zu Gute. Was abe die Erstarkung des Dollars betrifft eher nicht, denn dies bewirkt die Abschwächung des Euro. Dieser ist zum erstemal unter die magische Grenze von CHF 1.60 (momentaner Stand CHF 1.49), was unser Export im EU-Raum zu spüren bekommt. Die erneute Unsicherheit an den Finanzmärkten und die massiven Kursverluste an den Aktienmärkten hätten den Euro belastet, sagen Händler.

Viele US-Anleger würden in diesem Umfeld Geld aus dem Ausland abziehen und in die USA transferieren. Sogar die SNB bezieht nun für das UBS-Rettungspacket Dollars, weil die Zentralbanken (Sog. Swap-Abkommen zwischen Fed. BoE, EZB, SNB) die Versogrung der Dollar-Liquidität ausweiten, und begünstigen diesen Trend weiter.

Diese Erstarkung des Frankens gegenüber diesen Währungen, wird der SNB über kurz oder lang noch zu schaffen machen.

Mein Fazit: Wirtschaft ist spannender als manche denken, für mich jedenfalls!

Hasta la VISTA Baby: Get a Mac!

Der Schlagabtausch mit Microsoft geht weiter denn Apple kann es nicht lassen: Mit zwei neuen Ads antworten die Marketingabteilung aus Cupertino auf die kürzlich mit 300 Mio. Budget lancierte Werbeoffensive von Microsoft und führt seine "Get a Mac"-Kampagne fort.

Im Ad "Bean Counter" (Erbsenzähler) sitzt PC-Darsteller John Hodgman an einem Tisch und verteilt Geldbündel auf zwei Haufen. Einen riesigen Berg für Werbung, daneben ein winziges Häufchen für die Verbesserung von Windows Vista.

Als Mac-Vertreter Justin Long ihn darauf aufmerksam macht, dass der Vista-Stoss viel kleiner sei, stimmt ihm Hodgman zu und schiebt alles Geld auf den Werbeausgabenberg. Der Spot soll vermitteln, dass Microsoft lieber Millionen in Werbung investiert als Vista zu "verbessern", schreibt horizont.net.




Im zweiten Spot, "V-Word" wird thematisiert, dass Microsoft in den jüngsten PC-Werbespots das Wort Vista vermeidet. Mit einem Buzzer versucht PC konzentriert aber vergeblich, die Äusserung des Begriffes zu übertönen. Verantwortlich für den neusten Streich ist die Agentur TBWA/Media Arts Lab in Los Angeles.





Mein Favorit ist aber ganz klar dieser hier aus der 2006 Kampagne:




Und "for good ol'time sake": die unvergleichliche und unerreichte Ellen Feis "switched" (vom Zeugs, welches die raucht, hätte ich auch gerne was ;-)




Und hier mein "HAL(L) of Famer"... simpel und einfach unerreicht!

Montag, 20. Oktober 2008

Werbeagenturen im Sturzflug?

Drei Trends verheissen klassischen Werbeagenturen eine trostlose Zukunft.

  1. Jeder der sich an die eine oder andere Rezession erinnern mag, weiss: Die Werbebudgets sinken immer zuerst. Wir erinnern uns ans letzte Tief: 2003 ging es vielen Agenturen sehr schlecht. Einige Agenturen gingen ein, andere schrumpften zur Unkenntlichkeit. Aber die aktuelle Krise wird die klassischen Werbeagenturen noch härter treffen. Denn die meisten Agenturen werden nicht nur Budgetkürzungen hinnehmen müssen, sondern …


  2. ... gleich ein Viertel ihrer Kundschaft verlieren. Das internationale Beratungsunternehmen Sapient hat nämlich in einer europäischen Untersuchung auch 100 Schweizer Unternehmen befragt, ob sie mit der digitalen Kompetenz ihrer Werbeagentur zufrieden seien. Nicht wirklich, sagten 90 % der Befragten, und jedes vierte Unternehmen wollte sich deshalb in den nächsten 12 Monaten nach einer anderen Agentur umsehen oder hat sich schon entschieden. Also verlieren potenziell 90 % der Agenturen 25 % ihrer Kunden. Ja ich weiss, dass man Stats nicht einfach so hochrechnen darf.

    In Deutschland sind 90 % der Auftraggeber mit dem Digital-Know-how ihrer Agenturen zufrieden, so die Studie. Warum ist das in der Schweiz nicht der Fall? Entweder war bisher die Nachfrage nach digitaler Werbung bei Schweizer Agenturen so gering, dass sich der Aufwand nicht lohnte, das entsprechende Know-how mühselig anzueignen. Oder die Agenturen haben es erfolgreich geschafft, ihren Kunden digitale Ambitionen zum Erhalt der eigenen Profite immer wieder auszureden (was ich persönlich als naheliegendste Erklärung erachte).

    Seit über 10 Jahren gibt es Internet-Veranstaltungen, an denen digitales Know-how kostengünstig oder gratis abgegeben wurde. An diesen Veranstaltungen trifft man allerlei Leute, aber eigentlich nie sogenannte Werber, während deren Kunden aber aufmerksam in den Reihen sitzen und zuhören. Kein Wunder wenn man nun die Studie liest...



  3. Der Verlagerung der Budget von Off- Richtung Online bei Werbeausgaben fängt nun in der Schweiz definitiv an stattzufinden. Die oben erwähnte Studie erwartet im nächsten Jahr einen Online-Zuwachs von 42 %. Verglichen mit dem trendbestimmenden nahen und fernen Ausland herrscht in der Schweiz ja noch gewaltiger Nachholbedarf. Ich glaube, da sind wir bloss etwas langsamer... aber es kommt.


Drei Grafiken und gestellte Fragen der Studie, die Trend Nr. 2 und 3 veranschaulichen:

Q1: How confident are you that your current agency is well poised to take your brand through challenges and opportunities of interactive advertising and marketing media?




Q 2: Have you switched agencies in the last twelve months, or plan to in the next twelve months to an agency with greater knowledge of digital media?


Q 3: Are you interested in leveraging public and private virtual communities (e.g. social networking sites) to understand more about your target audience?



(Quellen: Werbewoche, Persönlich)

Trotz Staatsrettung: 7 Mrd. Boni für UBS-Banker

"Die Banker der UBS können im nächsten Frühling mit Boni von 7 Milliarden Franken rechnen. Das entspricht durchschnittlich knapp 90 000 Franken pro UBS-Mitarbeiter (die Bank hat rund 80 000 Angestellte). Dies bestätigen gegenüber dem «Sonntag» zwei verlässliche bankinterne Quellen.

Verwaltungsratspräsident Peter Kurer und CEO Marcel Rohner verzichten auf ihren eigenen Bonus für dieses Jahr. Und sie machen Druck, damit auf allen Führungsebenen Mässigung geübt wird. Die beiden bestverdienenden UBS-Manager sind Roy Tapner, dem das Asiengeschäft unterstellt ist, sowie Ryan F. Primmer, der sinnigerweise die Gesellschaft mit den ausgelagerten Hypothekenpapieren leiten soll. Sie erhalten Boni in zweistelliger Millionenhöhe. Zur Zahl von 7 Milliarden Franken will die Bank keine Stellung nehmen. Sprecherin Eveline Müller-Eichenberger sagt nur: «Es werden Boni gezahlt. Die Summe der Boni wird aber mit Sicherheit kleiner sein als im Vorjahr.» Damals waren es noch 12 Milliarden Franken – trotz Konzernverlust. "(Quelle Sonntagonline.ch)

Da habe ich doch gleich wieder detaillierter zu recherchieren und hinterfragen begonnen. Die "zwei verlässlichen bankinternen Quellen" welche "Sontag" hier zitiert, machen:
  1. einen riesigen Denkfehler
  2. verkaufen uns für dumm

Wenn davon ausgegangen wird, dass von den rund 80'000 Angestellten, 17'000 Investment-Banker sind, die gemäss meinen Recherchen den Grossteil der Boni kassieren werden (rund 200'000 CHF pro Nase) dann macht das Summa summarum 3'4 Mia. CHF allein für diesen Geschäftsbereich (also etwas weniger als die Hälfte). Vorallem auch wenn davon ausgegangen wird, dass in der Branche Usanz ist, Boni von bis 90% einer Jahres-Lohnsumme auszuzahlen.

Wenn man dann die Boni für die UBS-Manager noch dazuzählt, dann bekommen die Geschäftsbereiche, die am momentan kritischen Zustand der Bank keine Schuld tragen, wieder mal am wenigsten. Die Anwort meiner kritischen Hinterfragung, liefert der Artikel gleich selbst:

"Ein weiteres Problem ist, dass die UBS ihre Boni nicht unbeschränkt senken kann, weil sie sonst nicht nur Investmentbanker, sondern auch Anlageberater an die Konkurrenz verliert – und damit auch die Gelder ihrer Kunden."

Was so schön als "senken" bezeichnet wird, heisst in Wirklichkeit "status quo". Also scheint doch wohl klar wohin die Boni fliessen werden!

Nun ja 1 Mrd. CHF vom Bund bleibt uns ja noch. Was unsereiner dazu nur noch sagen kann: the harder they come, the harder they come, one and all!

Ps. Noch 2001 sagte Marcel Ospel: «Wenn jeder zweite Franken zum Staat fliesst, ist das Unsinn. Die Wirtschaft muss dem Staat helfen, sich zu benehmen.»